Die wunderbare Verwandlung des Löwenzahns

Pusteblumen fliegen im Wind, 

weil sie leicht, wie Federn sind.

Drehen sich, drehen sich immer wieder

fliegen auf und fliegen nieder.

Sehn die Welt von oben an, 

bis sie landen irgendwann.

                                                                                          Anett Kölpin

Meine fünf Tageskinder pflücken liebend gerne Löwenzahnsträuße für ihre Mamas und sind natürlich, wie alle Kinder, von der Pusteblume begeistert. Seit wir in der Gärtnerei waren und die Gärtnerin dort den Kindern erklärte, dass man den Stängel des Löwenzahns essen kann und die Kinder fleißig probierten, waren sie noch mehr begeistert. Auch Gänseblümchen Blüten durften sie probieren. Ich erklärte ihnen, dass dies aber nur hier möglich ist und nicht mit Blumen, die bei uns vorm Haus auf der Straße wachsen, da dort auch mal die Hunde ihr Geschäft verrichten. 

Der Löwenzahn ist aber auch einfach faszinierend!   Wie aus dieser “gewöhnlichen“ gelben Blume eine weiße, weiche, mit Schirmchen bestückte Pusteblume wird. Meine und auch die Faszination und Freude der Kinder über dieses “Wunder“ der Natur hat mich zu dem Projekt inspiriert. 

Ich habe für die Kinder ein Löwenzahn Lapbook & einen Legekreis vorbereitet, in dem wir viel über den Löwenzahn entdecken und lernen. Zum Beispiel, dass er den Namen daher hat, da seine Blätter aussehen wie der Zahn eines Löwen. 

Oder, dass der Löwenzahn untertags bei Licht eine offene Blüte hat und abends oder bei Regen eine geschlossene Blüte. Dass es eigentlich nicht nur eine Blüte ist, sondern eine Art Korb und in diesem ganz viele Blütenblätter stecken, denn der Löwenzahn zählt zu den Korbblütlern. 

Dass die Milch im Stängel den Löwenzahn vor Infektionen schützt und dass sie eben in kleinen Mengen nicht giftig ist.

Nun wollten die Kinder aber nach der ganzen Theorie raus auf die Wiese und richtigen Löwenzahn pflücken. Natürlich auch um unsere Meerschweinchen und Schildkröten damit zu füttern.  Und noch ganz viel mehr für unsere spannenden Aktivitäten. Wir haben von jedem Stadium der Entwicklung eine Blume gepflückt, um diese nun zu beobachten und zu sehen, wie sie sich verändern. 

Aus dem Rest haben wir Löwenzahn Honig für den Vatertag gemacht. Dazu haben wir alle Blütenblätter abpflücken müssen… das war eine Arbeit, aber den Kindern hat es Spaß gemacht.

Dann wollten wir wissen, ob wir den Löwenzahn färben können. Wir haben das Wasser einmal rot und blau gefärbt und einmal eine fertige Pusteblume, eine geschlossene kurz vor der Pusteblume und eine offene Blume genommen. Das haben wir einige Tage beobachtet. 

Unsere Beobachtung: Die offene Pusteblume hat ihre Schirmchen nicht mehr gefärbt. Bei der geschlossenen Blüte hat sich zuerst das grüne Körbchen gefärbt und nur nach und nach die gelben Blüten. Bei der offenen Blüte hat sich die gelbe Blüte nur sehr langsam gefärbt. Aber sobald man dann das gelbe verwelkte Häubchen dann abnehmen konnte, kamen die Schirmchen darunter auch wieder weiß zum Vorschein. Also wir haben es nicht geschafft die Pusteblume und somit die Schirmchen zu färben.

Bei den geschlossenen Blumen, die kurz vor der Verwandlung zur Pusteblume waren, habe ich einen Draht in den Stängel gesteckt und sie in einen Steckschwamm fixiert. Nun hieß es warten ob und wann sie sich öffnen und zur Pusteblume werden. 

Unsere Beobachtung: Wir konnten beobachten, dass solange der Löwenzahn im Wasser war, er seine Blüte schloss und eher vor sich hinwelkte. Als ich ihn aber aus dem Wasser nahm und mit Draht in den Schwamm steckte, begann er sich sofort zu öffnen und langsam in eine Pusteblume zu verwandeln. Wir konnten auch entdecken, dass hier aber die Schirmchen nicht so zart und filigran waren, sondern eher fest. Wenn sie sich dann geöffnet haben kann man mit Haarspray die Pusteblume fixieren damit die Schirmchen besser halten.

Neben der Beobachtung unserer Blumen haben wir wieder gemalt und mit Papprollen Pusteblumen gestempelt. 

Ich habe den Kindern das Märchen vom Löwenzahn vorgelesen welches sehr großartig beschreibt wie gern der Löwenzahn fliegen möchte wie der Schmetterling und die Hummel, um all die anderen schönen Dinge auf der Welt zu sehen. Als er dann zur Pusteblume wird und fliegen kann genießt er es zwar, aber es ist auch ganz schön anstrengend und er ist froh, als er wieder auf seiner Wiese in der weichen Erde landet und wieder neue Wurzeln schlagen kann. Wir haben ein Gedicht gelernt und gemeinsam ein tolles Lied über den Löwenzahn gesungen welches man auch gleich als Hand- und/Fingerspiel nutzen kann.