Hier möchte ich einen kleinen Einblick in unser märchenhaftes Vorschuljahr geben.

Jedes Monat besuchen wir eine andere Prinzessin und jedes Mal ist ein anderes Thema Schwerpunkt. (siehe unser Jahresthema

Hier geht es um unsere 5 Sinne. Dazu sind wir mit den fliegenden Teppich zu Aladin und Jasmin in den Orient gereist.

Zuerst ging es ums Hören, um die auditive Wahrnehmung.

Gemeinsam begaben wir uns auf unseren fliegenden Teppich und flogen los nach Agrabah. Dort machten wir es wie Aladdin und sprangen über die Hausdächer (von Stapelstein zu Stapelstein, über Flusssteine und Balancierpfade) und mussten dabei Puzzleteile angeln. Die Puzzleteile waren allerdings nummeriert und jedes Kind musste die Zahlen 1-10 angeln (jedoch lagen die Teile alle dreimal da, also gar nicht so einfach).

Danach konnte das Puzzle zusammengesetzt werden. Es war: JASMIN.

Es war interessant zu beobachten, dass die Älteste mit 6 Jahren, die Zahlen durcheinander eingesammelt hat und danach wirklich 1-10 hatte, die anderen Jüngeren, 4 und 5 Jahre, haben die Zahlen der Reihe nach eingesammelt und sind somit den Parcours mehrmals auf und ab gegangen. 

Bei dieser Aufgabe wird das Gleichgewicht und Konzentration geschult, aber gleichzeitig steckt hier schon mathematische Frühförderung drin ebenso wie die visuelle Wahrnehmung, um aus einer Vielzahl an Puzzleteilen die Richtigen herauszufinden.

Nun bekam jedes Kind einen eigenen fliegenden Teppich und jeder musste über die Dächer von Agrabah fliegen, ohne an den Türmen zu stoßen. Hierzu verteilten sich die anderen Kinder im Raum und immer ein Kind bekam die Augen verbunden und musste nun durch den Raum auf seinem Teppich fliegen/rutschen. Die anderen Kinder machten Geräusche piepen, summen o.ä. und das blinde Kind musste sich nun nur durchs Hören durch die Türme (Kinder) manövrieren. Hier geht es darum genau hinzuhören, das Geräusch zu lokalisieren.

Dann kamen wir zum Spiel “klingende Blumen“. Hierzu werden wieder einem Kind die Augen verbunden oder es geht kurz aus dem Raum. Die anderen Kinder bekommen zuerst unterschiedliche Instrumente und verteilen sich an einem Punkt im Raum. Immer ein Kind lässt sein Instrument ertönen und das Kind, welches Jasmin spielen darf und den passenden Kopfschmuck bekommt, muss dann erraten welches Kind sein Instrument gespielt hat.

In diesem Spiel lernen die Kinder auch den Ton einem Instrument zuzuordnen aber auch ein Geräusch aus mehreren herauszufiltern.

Nun wird eine Spur schwieriger gespielt, alle Kinder bekommen das Gleiche Instrument und nun geht es wirklich nur mehr darum die Richtung, aus der das Geräusch kommt zu orten.

Bei beiden Spielen wird auch die Raumorientierung und Raumwahrnehmung gefördert.

Zum Abschluss können die Kinder nun ihren eigenen fliegenden Teppich mit bunten Fransen(Wollresten) schmücken. Hier wird nochmal die Feinmotorik, Auge- Hand Koordination gefördert aber auch die taktile Wahrnehmung angeregt.

Beim nächsten Mal ging es weiter auf dem fliegenden Teppich zum orientalischen Bazar. Es drehte sich alles um den Geruchs-und Geschmackssinn. (gustatorisch & olfaktorisch)

Dazu haben wir zuerst unsere Nase und die Zunge aufgeweckt. Wir haben die Zunge hinaus und hinein gestreckt, haben innen gegen die Wange gedrückt, unsere Zähne damit geputzt, mit der Zunge geschnalzt, die Zunge hinausgestreckt und nach links und rechts bewegt und sie ganz sanft mit den Zähnen massiert.

Die Nase haben wir aufgeweckt, indem wir sie zuerst gestreichelt dann abgeklopft haben und dann die Nase gerümpft haben, dann haben wir die Wechselatmung gemacht und zu guter Letzt noch die Nasenflügel auseinandergezogen und die Nase sanft geschüttelt.

Dann gab es jeweils ein Arbeitsblatt mit einem Labyrinth ,hier haben wir die abgebildeten Dinge besprochen, ob man die riechen oder schmecken kann und wie sie denn riechen oder schmecken.

Danach wollten wir verschiedene Gewürze ausprobieren und haben ein Geruchsmemory gemacht. Die Kinder mussten immer 2 gleiche Gewürze zusammenfinden. Es gab Kardamom, Zimt, Kurkuma, Cumin, Koriander und Chili. Sie haben das auf Anhieb geschafft! Also die Nase funktioniert schon mal gut.

Danach kam es zur Obst Verkostung. Ich habe den Kindern die Augen verbunden und ihnen Früchte wie Kiwi, Mango , Kaki, Feige, und Datteln blind verkosten lassen. Ich habe kurz notiert, welche sie mögen und welche nicht und danach konnten sie das in eine Tabelle mittels rotem ❌ oder grünem Häkchen✅ notieren. Sie waren selbst überrascht, dass ihnen Früchte geschmeckt haben, die sie eigentlich nicht wollen oder gar nicht kannten.  

Da passt das Sprichwort: Das Auge  isst mit.

(im Übrigen gab es die selben Früchte am Nachmittag zur Jause und nun konnten die Kinder sehen was sie essen und wollten wieder das eine oder andere nicht probieren. Als ich sie dann erinnerte , dass sie es blind verkostet haben und anhand ihrer Liste gesagt haben ,was ihnen geschmeckt hat ,haben sie es probiert und siehe da -es schmeckt)

Danach konnten die Kinder noch ihrem fliegenden Teppich ein schönes Muster malen. Aber diesmal war es Malen in Bewegung.

Ich hatte einen Würfel  mit verschiedenem Muster wie Zickzack, Wellen ,Spirale...

Die Kinder mussten nun würfeln und zu dem Muster eine Bewegung machen. zB. Strich und Punkt= Hüpfen, gehen. Spirale = sich drehen ,X =Hampelmann .

Die Bewegungen dazu haben wir uns davor gemeinsam überlegt. Nun haben die Kinder nach dem Würfeln die Bewegung gemacht und haben dann dieses Muster auf den Teppich gemalt. Und wieder zurück -würfeln, bewegen, malen.

Es war wieder eine tolle Vorschulstunde mit viel Spaß, Bewegung, Wissen und Erkenntnissen und gezielter Förderung.

Weil es gut dazu passte gab es diese Woche einen orientalischen Speiseplan und wir haben orientalisch gegessen.

In der dritten Stunde waren wir mit dem fliegenden Teppich wieder bei Aladin und Jasmin und alles dreht sich um die visuelle Wahrnehmung. 

Im Palast angekommen mussten wir Jasmin helfen, denn sie wollte Fotos in ein Fotoalbum kleben, doch die sind ihr runtergefallen und lagen nun alle durcheinander am Boden. Dazu habe ich ein I Spy Spiel zerschnitten und die Kinder mussten in dem Durcheinander nun die richtige Anzahl an Fotos wieder finden und einkleben. Neben genauem Hinsehen, Konzentration ist bei dem Spiel aber auch mathematische Förderung enthalten.

Dann wollten wir zu Jasmins magischen Blumenteich allerdings mussten wir dazu über einen geheimen  Zahlenweg. Hier hatten die Kinder die Aufgabe über den Parcours zu gehen und dabei jeweils die richtige Anzahl an Dingen auf die Zahl am Boden zu legen. Gar nicht so einfach, denn es lagen natürlich immer mehr Stück als angegeben da. Der Zahlenweg war ebenfalls ein Parcours wobei das Gleichgewicht gefördert wurde, aber auch Handlungsplanung  und mathematische Förderung steckt dahinter.

Endlich den Zahlenweg geschafft war die Türe verschlossen und wir mussten uns zuerst den Geheimcode merken. Dazu habe ich eine Bewegung vorgemacht, dann musste das nächste Kind meine Bewegung nachmachen und eine hinzufügen usw. bis am Schluss wieder ich alle Bewegungen nochmal wiederholte. Gar nicht so einfach sich die Reihenfolge zu merken. Wir haben mehrere Runden gespielt und auch mit Geräuschen wie Klatschen, Patschen, Schnipsen… Hier wurde die Aufmerksamkeit, Konzentration und die Körperwahrnehmung gefördert.

Endlich konnten wir zum Blumenteich und mussten hier nun magische Blumen herausfischen. Dazu mussten wir mit dem Formen, dem Farb- und dem Größenwürfel würfeln. So musste zB. ein großes rotes Dreieck gefunden werden. Hier geht es darum , eine   Form/Gestalt aus vielen herauszufinden, auch wenn sie verdeckt ist und man zB. vom Viereck nur die Hälfte sieht (Gestaltschließung).

Und dann kam der böse Zauberer Dschafar und hat Aladin mit einem Zaubertrank etwas verwirrt gemacht und Aladin sah plötzlich Jasmin in mehrfacher Ausführung und klein und groß. Die Kinder mussten Jasmin nach der Größe ordnen. Darin steckte wieder neben der visuellen Wahrnehmung gleich auch mathematische Förderung.


In der vierten und letzten Stunde zum Thema unsere 5 Sinne ging es um die taktile Wahrnehmung, um das Fühlen. Um in Bewegung zu bleiben und den Kindern die Möglichkeit zu geben sich selbst zu spüren , ihren Körper wahrzunehmen habe ich wieder einen Parcours aufgebaut. 

Sie mussten in die Höhle gehen, in der viele Schätze und die Wunderlampe versteckt sind. 

Hier mussten sie sich zuerst auf dem Rollbrett zwischen zwei Seilen hindurch ziehen um dann von einem Sessel in die „Höhle“ zu springen, dann durch einen engen Tunnel kriechen und noch auf Zehenspitzen einen Weg durch die Skorpione bahnen und zu guter Letzt noch auf einer Matratze unter dem Leintuch hindurch kriechen.

Dann standen die Kinder in der Schatzkammer. Dort fanden sie verschiedene Säckchen, die mit Edelsteinen gefüllt waren. Nur durch Fühlen sollten sie erkennen wie viele Edelsteine in jedem Säckchen sind. Es lagen dazu Zahlenkarten und diese mussten dann den entsprechenden Säckchen zugeordnet werden. Das war gar nicht so einfach und wir brauchten mehrere Versuche.

Taktile Wahrnehmung trifft mathematische Förderung

Schließlich fanden sie endlich die Wunderlampe. In dieser Wunderlampe waren ebenfalls Schätze versteckt, die sie nur durchs Fühlen erkennen sollten. Daneben stand ein großes Tablet mit Sand (Zucker). Hier mussten sie nun schauen mit welchem Anfangsbuchstaben ihr gezogener Gegenstand beginnt und den entsprechenden Buchstaben im Sand nachzeichnen. Hier wird Feinmotorik, Auge-Hand Koordination und schon erstes Schreiben geübt und wieder die taktile Wahrnehmung angeregt. 

Zum Abschluss gabs noch ein Bewegungsspiel -Zusammenkleben. Die Kinder tanzen zur Musik und bei Stopp müssen ihre Körperteile zusammenkleben. Einmal kleben alle Hände zusammen oder die Popos kleben zusammen oder die Bäuche. Das macht den Kindern immer total viel Spaß und sie können sich nochmal richtig auspowern müssen aber Achtsam sein und gut zuhören und natürlich wird durch die gegenseitige Berührung wieder die Körperwahrnehmung angeregt.

Zum Schluss gabs dann noch einen Schatz.



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